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23.07.2012
Morgens rufe ich meinen GTÜ Spezi an um dann zu erfahren, dass nur der TÜV die Vollabnahme und Ablastung machen darf. Also bin ich direkt zum TÜV gefahren. “Haben Sie eine ABE oder ein Datenblatt?” Man war sehr bemüht und wohlwollend! Nachdem auch IVECO keine Unterlagen liefern kann, haben wir uns darauf geeinigt, dass ich die Briefkopie eines Vergleichsfahrzeuges beibringe (Die zwei Briefe vom 130R81 haben nicht gereicht, da es ja ein 160R81 ist). Es gab ein paar Dinge, Über die er nicht hinwegsehen konnte. Für eine Vollabnahme sind keine geringen Mängel vorgesehen. Gummibalg am Spurstangenkopf kaputt, Halteband am Heizöltank abgerissen, ein Träger unterm Kofferraum durch, der Rahmen über den Luftkesseln aufgequollen (altes R81 Leiden) und die Aufschlagpuffer auf den Federn sind bröselig bzw. ganz weg. Bei der Gasanlage habe ich gesagt, dass sie komplett erneuert wird. Das war für ihn ok. Vom Gewicht sah er auch keine Probleme mit der Ablastung. Die Klappsitze hinten waren ihm nicht gut genug befestigt. Also würde er mir so nur zwei Sitze eintragen. Dass es keine Gurte gibt, war ok. Da er mir das Fahrzeug so nicht abnehmen konnte, hat er die Mangelpunkte und die hervorragenden Bremswerte auf meinen Block geschrieben und mir kein Geld abgenommen.
Ich bin also in die Werkstatt meines Vertrauens gefahren und habe mit dem Chef zusammen einen “Basteltag”€ eingelegt. Alle Mängelpunkte beseitigt und auch gleich Bremsfluid gewechselt. Es befand sich noch Flüssigkeit in der Luft. Letzter Wechsel laut Aufkleber 1996!. Abgeschmiert hab ich ihn auch gleich, wenn man schon mal auf der Grube ist.
Da dort noch mein alter Bus ohne Motor vor der Halle auf Böcken steht (ich hatte ja zwei Räder geholt), haben wir den wieder auf Räder gestellt und endlich mal beiseite geschoben. Da wir den alten nicht mehr fahren werden, habe ich dann den Bus komplett ausgeräumt. Beginn 20 Uhr Ende 22 Uhr mit der Aussicht noch 1,5 Stunden nach Hause fahren zu dürfen. Der Chef war mittlerweile unterwegs und die Tankstellenkraft hat brav das Hoftor abgeschlossen. Mit soviel Dummheit hatte ich nicht gerechnet, somal sie beim Weggehen noch zu mir rübergeguckt hat. Als ich weg will, stehe ich fix und fertig, hungrig und ausgepowert vor dem verschlossenen Tor und keiner geht ans Telefon..Um 22:40 komme ich dann endlich raus und fahre entnervt nach Hause.
Es ist schon erstaunlich, was wir alles so durch Europa kutschiert haben, ohne das wirklich bewusst dabei zu haben. Beim Ausräumen haben wir den ganzen Hof vollgestellt, um mal alles neu zu sortieren.
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17.8.2012
Wieder mal zum TÜV. Diesmal habe ich vorher mit dem Chef der Dienststelle telefoniert und einen Termin ausgemacht. Leider kann das H-Gutachten nicht gleich mitgemacht werden, da dieses erst in dem fälligen Monat gemacht werden kann. Es gibt Zulassungsstellen, die vergeben das H in dem betreffenden Jahr, andere in dem Monat und ausgerechnet Darmstadt (bzw. Hessen) macht’s nur taggenau, also am 22.10.
Also beim TÜV nur Vollabnahme, Ablasten und AU in einem. Also Bus gleich in die Halle und nach einigen Versuchen ha’s mit der AU auch geklappt. Dann einmal ums Haus und rein ins Büro, die Papiere fertig machen. Nach einer Weile meinte er dann, “in 10 Minuten sind wir fertig”. Darauf sage ich, ich gehe dann solange nach nebenan eine Nummer bei der Zulassungsstelle ziehen. Nee, sagt er, wir sind doch in Hessen! Da müssen Sie erst die Papiere nach Marburg schicken! Das dauert so 2-3 Tage und kostet 39,80 Euro für die Erteilung einer Betriebserlaubnis.
Also ich nach Hause, per paypal bezahlt und die ganzen Papiere eingescannt (incl. Ausweis) und per mail an den Kreis Marburg-Biedenkopf geschickt. Mal sehn, wie lange es dauert.
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22.08.2012
Die Papier aus Marburg sind da. Kennzeichen sind reserviert und auch die Versicherungsnummer vorhanden. Also fahre ich mit dem Auto zur Zulassungsstelle, die Mittwochs von 15 bis 18 Uhr auf hat. Den ersten Anschiss gib’s, weil ich die Kennzeichen auf den Tisch gelegt habe (genau auf das Schild, auf dem steht, man müsse sie auf den Boden legen). Der alte Bus ist schnell abgemeldet. . Bei der Durchsicht der Papiere vom Neuen kommt die Frage, ob das Fahrzeug bereits abgenommen worden sei (Prüfung Fahrgestellnummer, Typenschild etc.) Ich sage, hat doch alles der TÜV gemacht und selbst bei drei Anrufen bei der Zulassungsstelle hat mir das keiner gesagt! Egal, Fahrzeug muss vorgeführt werden. Und wie kriege ich das dort hin, kann ich dafür die neuen Kennzeichen verwenden? (die vom Alten waren ja schon entstempelt)
NEIN!
Aha. Und ausserdem müsste ich vor 17:30 wieder da sein, da man danach die Tür verschliesst. Ok, 45 min. zweimal quer durch Darmstadt, das wird nix. Na mal sehn, ob es morgen früh klapp.....
Irgendjemand im Forum hat mal gesagt, die Wohnbussler seien besonders leidensfähig...ich merks grad wieder mal!
Am Donnerstag früh ist es dann endlich soweit. Um 7:30 öffnet die Zulassungsstelle. Nummer gezogen....hoffentlich nicht wieder zur Frau Lustig (Name geändert), die war tags zuvor ganz anders als ihr Name... Nein, ich komme zur Nachbarin. “Haben Sie das Fahrzeug dabei?”€ “Jawohl”€ ”Dann fahren Sie es mal vor das Fenster da vorne”€ (den Abnahmeschalter hat man geschlossen. Daher muss jetzt jeder Sachbearbeiter selber gucken und Stempel kleben) “Den Bus?”€ frag ich, ”der steht direkt gegenüber und ist wohl etwas zu groß für vor’s Fenster”€ “Oh das hab ich nicht gewusst”€ (klar hat Sie, dem TÜV-Bericht lag ein Foto bei und sie hatte gerade alle Unterlagen durchgeblättert)
“Geben Sie mir mal die EVB Nummer”€. ”Die gilt nicht für Saisonkennzeichen”€ ...(es wär ja auch zu schön gewesen)
“Gehen Sie schon mal raus ich komme gleich nach”€
Ich hab die Zeit genutzt um von der Versicherung eine neue EVB zu bekommen. (Da das H erst im Oktober zu kriegen ist, wollte ich nicht die hohe Steuer fürs ganze Jahr bezahlen, deshalb Saison 08-10)
Da ich das Kennzeichen reserviert hatte, konnte ich gleich 5 Kennzeichen machen lassen ( 3 mit H, 2 mit Saison), so hat jedes nur 3 Euro gekostet.
Reserviert...ja, ich hätte gerne R 81 gehabt. Aber leider muss man in Darmstadt Stadt zwei Buchstaben und drei Ziffern haben. Daher habe ich mich für DA MR 813 *gewählt. Magirus R 81 der 3.
Die letzte Frage “Haben Sie die Schilder dabei?”€ habe ich mit “Die sind am Fahrzeug!”€ beantwortet. Die Standardantwort hat sie sich dann doch verkniffen (oder nicht mehr getraut) und ist raus, die Plaketten ankleben.
To be continued.
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23.09.2012
Es wird Zeit, sich mal um das total verdreckte Dach zu kümmern. Der Bus hat jahrelang unter einem Baum gestanden und ist wohl nie gewaschen worden. Zunächst hab ich es mit Caravanreiniger und ner Wurzelbürste versucht. Das ist tierisch anstrengend und das Ergebnis nicht überzeugend. Zum Glück hat meine bessere Hälfte noch Industriereiniger gebunkert. Den hab ich dann 1:2 mit Wasser verdünnt in eine Sprühflasche gefüllt. Mit Stahlwolle und der Chemie (natürlich mit Gummihandschuhen) rutsche ich auf Knien übers Dach und schrubbe es komplett ab. Eine Leiter brauche ich nicht, da Fensterbank und Dach eine Höhe haben und der Bus direkt am Haus steht. Nach dem Schrubben, noch mal mit der Busbürste nachwaschen und mit dem Schlauch abspülen, damit die Chemie nicht zuviel ätzt. Jetzt sehe ich wenigstens, wo am Dach die Farbe bzw. das Repaband ausgebessert werden müssen. Das muss auf jeden Fall noch vor dem Winter passieren. Einer der Vorbesitzer hat ziemlich viele Löcher ins Dach gemacht und alles recht grosszügig mit Silikon abgedichtet, sogar über den Dreck vom Baum. Das muss alles ab und neu gemacht werden, damit kein Wasser drunter kriecht.
Nachdem das Dach wieder weiss ist, muss der Bus und die Hauswand noch gewaschen werden, damit sich hier nix festsetzt bzw. die Ablaufstreifen abgewaschen werden.
Nachdem nun die Prioritäten eine Woche woanders hin verlagert wurden, habe ich mich dieses Wochenende (1.9.) wieder dem Bus gewidmet.
- Batterie mal wieder geladen - Heizöltank und Haltebänder entrostet und lackiert - Im hinteren Bereich die vergilbte Farbe mit weiss überstrichen - Hintere Lüftungsklappen demontiert zum Lackieren - Bettgestell zurecht geflext und grundiert - Dachlüfter demontiert und gereinigt - Hintere Lampen demontiert, gereinigt und wieder montiert - Im Bereich des Betts die Wandteppiche entfernt - Deckenteppich im hinteren Bereich mit Schaum gereinigt
Am Wochenende (8.9.) habe ich innen den Rest ausgeräumt und ALLES saubergemacht, auch die Fenster geputzt, damit wir die Woche drauf nach Kapellen-Drusweiler zum Treffen fahren können.
Auch habe ich den Heizöltank, der inzwischen wieder Farbe außen rum aufweist, wieder eingebaut und dabei die Doppelhohlschraube abgerissen. Leider gibt es solche mit langer Ansaugung nicht, also nehme ich eine Kurze und fülle Heizöl ein. Prima, die Standheizung startet mit frischem Filter und brennt auch unter einiger Qualmentwicklung. Ich will sie eine weile laufen lassen, damit sie wieder frei brennt, aber da habe ich die Rechnung ohne die Starterbatterien gemacht. Da der Bus direkt an der Hauswand steht, komme ich nur sehr schlecht an die Batterien ran. Zum Glück habe ich ja ein 24 V Ladegerät und ein langes Kabel. Also erstmal die Batterien geladen, damit ich wenigstens soweit zurückfahren kann, um die Batterien zu tauschen. Leider lässt sich danach die Standheizung zwar einschalten, der Brennvorgang startet aber nicht. Da ist wohl doch eine Wartung erforderlich.
Die Fahrt nach Kapellen ist dann irgendwie doch in die Hose gegangen. Geplant war ja nur eine Tagestour, da ja noch kein Bett im Bus ist. Wir sind also am Samstag morgen voller Freude Richtung Süden gestartet. Das Wetter wird immer besser. Wir fahren erst nach Frankreich zum Tanken, da der Diesel hier “nur”€ 1,399 Euro kostet. Also Tank und Kanister gefüllt und 192 Euro gelatzt. Auf dem Weg nach Kapellen kommen uns die Kollegen vom Treffen im Oldtimerbus entgegen, auf dem Weg ins Omnibusmuseum.
Bevor wir zum Treffen kommen, erreicht uns ein Anruf, dass wir wieder nach Hause müssen. Unser netter neuer Nachbar hat das mit dem Grenzverlauf und den Eigentumsverhältnissen nicht so ganz verstanden, also müssen wir die gerade erst sehr teuer restaurierte Hütte verteidigen.
Tja, einmal Tanken in F und wieder zurück. Eigentlich teuer, aber es war doch toll endlich mal mit dem neuen Bus eine etwas grössere Strecke zu fahren.
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